Marie van Klant - Künstlerin
Eigene Gedichte

 

Liebe???

Einst ging ich in einen Zauberwald,
ich machte mich auf die Suche nach der Liebe,
mein Herz fror und mir war kalt.

Der Zauberwald war voller Leben
ich dachte, er könnte mir die Liebe geben.
Vor langer Zeit besuchte sie mich mal,
ich wusste ja nicht, dass sie sein kann eine Qual.

Sie sagte zu mir: "Komm mit mir in ein Land,
dass Du bisher noch nicht gekannt."
Die Liebe, sie zeigte mir unendliche Weiten,
sie verzauberte mich,
ich ließ mich gern von ihr begleiten.

Ich fragte die Liebe: "Bleibst Du jetzt immer bei mir?"
Die Liebe sagte: "Ja"
und ganz verzückt glaubte ich ihr.

Von der Liebe völlig betrunken
bin ich in meiner Fantasie fast ertrunken.
Sie machte mich süchtig und ließ mich nicht los.
Die Liebe wuchs in mir und war riesengroß.

Eines Tages musste ich dann entdecken,
dass in meinem Herzen doch einige Messer stecken.
Ich wunderte mich und dachte: "Das kann doch nicht sein".
Wo kommen denn diese Messer nur her?
War die Liebe nur ein fantastischer Schein?

Ich fragte die Liebe: "Was hast Du getan?
Warum bist Du böse und tust mir sowas an?
Durch Dich bin ich doch glücklich im Leben,
DU hast mir etwas ganz Besonderes gegeben.
Und jetzt jagst Du mir spitze Messer ins Herz,
ich verstehe Dich nicht, ist es für Dich nur ein Scherz?

"Nein", sagte die Liebe und senkte verlegen ihren Blick.
"Manchmal schenke ich etwas,
und manchmal nehme ich es auch wieder zurück."
"Aber warum? Sag mir doch was ich tun kann,
bleib bei mir, wenigstens so dann und wann."

Die Liebe sprach: "Bemerkst Du denn nicht,
dass ich schon längst bin ein kleiner Wicht."
"Nein, liebe Liebe, ich möchte das nicht seh´n,
ich will Dich nicht missen und ich lasse Dich nicht geh´n.
Erfreue mein Herz und lass mich nicht allein,
"Warum möchtest Du nicht bei mir sein?"

"Hab keine Angst, ich bleibe bei Dir",
antwortete die einst große Liebe mir.
"Ich werde mich verändern, und Du wirst es seh´n,
vielleicht kannst Du das nur im Moment nicht versteh´n."

Nein, das verstand ich nun wirklich nicht,
dass diese Liebe mein Herz mir so zerbricht.
Benommen und verschwommen war alles um mich,
die Messer, sie schmerzten ganz elendig.

"Du wirst mich wieder finden, irgendwo und irgendwann,
glaube mir einfach, das ist das Einzige,
was ich Dir versprechen kann.
Ich werde vielleicht etwas verändert sein,
halte die Augen offen, auch nach meinem Schein."

"Nein, Deinen Schein möchte ich nicht,
zeig mir Dein Antlitz und zeig mir Dein wahres Gesicht."
Mit einem Schein möchte ich nicht leben,
denn dann weiß ich nicht, was soll ich Dir geben?

So verschwand die Liebe ganz sachte aus meinem Leben.
Sicher ist noch etwas übrig von ihr,
nur wem soll ich so wenig davon geben?

Die Messer ziehe ich langsam aus meinem durchstochenen Herz,
und jedes Mal wieder, ist es ein unsäglicher Schmerz.
Nun habe ich einen Mantel an und laufe durch den Zauberwald,
mir und meinem frierenden Herz ist immer noch kalt.
Der Zauberwald, er ist noch voller Leben,
nur, er kann mir keine Liebe geben.

© Marie van Klant

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